Die Geburtslotterie bestimmt, wo man sich auf der ökonomischen Leiter befindet

Nicht harte Arbeit, sondern wo wir geboren werden, bestimmt über unsere soziale und ökonomische Entwicklung.
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Führt harte Arbeit zu wirtschaftlichem Erfolg?

Um seine Träume und Ziele zu verwirklichen, muss man hart arbeiten, dranbleiben und perfektionistisch sein. Genau diese Denkweise verfolgen Wissenschaftler: Sie arbeiten unermüdlich daran einen Impfstoff gegen COVID-19 zu finden. Dieser Job ist sicherlich nichts für jedermann, denn hierbei muss man sich in Geduld üben und den Wettlauf gegen die Zeit gewinnen.

In unserer Gesellschaft wird harte Arbeit jedoch auch ganz anders definiert als in anderen: 2014 lebten nach dem Human Development Report des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen 1,2 Milliarden Menschen mit einem Einkommen von 1,25 Dollar oder weniger pro Tag. Ihnen mangelt es an einer adäquaten Gesundheitsversorgung, Bildung, einem angemessenen Lebensstandard und an sauberem Trinkwasser. Insgesamt 200 Millionen Stunden pro Tag müssen Menschen aufbringen um Trinkwasser zu finden und zu transportieren. In diesen Gesellschaften haben Nahrung und andere „basic needs“ einen ganz anderen Stellenwert. Mit Krankheiten wie COVID-19 wird also anders umgegangen, auch weil mangelnde Aufklärung und Bildung in diesen Gesellschaftsschichten verbreiteter ist. Die negativen Folgen von Epidemien sind umso dramatischer.
Soziales Kapital-{c_qs_statement_image_title_plain}

Soziales Kapital

Herbert Simon, Wissenschaftler und Nobelpreisträger, schätzt, dass ca. 90% des Besitzes der Menschen soziales Kapital ist. Der französische Soziologie und Sozialphilosoph Pierre Bourdieu (Hauptwerk: Die feinen Unterschiede) unterschied zwischen dem kulturellen, dem ökonomischen und dem sozialen Kapital. Das soziale Kapital basiert auf der Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Durch das Gesamtkapital der Mitglieder werden Sicherheit und Tauschbeziehungen gewährleistet. Wie viel Sozialkapital eine Person besitzt hängt u.a. von der Netzwerkgröße der Beziehungen ab. Simon vertritt die Auffassung, dass dieses Netzwerk dadurch einem unfairen Spielfeld gleicht, in welchem einige bessere Chancen haben als andere, da die soziale Herkunft eine große Rolle spielt.

Durch die Unterstützung von Non-profit Organisationen kann dieses ungleichverteilte Spielfeld nicht  aufgelöst werden, jedoch können Leben gerettet und  das Leid minimiert werden. Spenden ist demzufolge ein Weg zu Veränderung. Um Leben zu retten braucht es manchmal nicht viel, nur Mut und Herz. 

Literatur: BRESLER, Charlie. 2020. A live you can safe. The “birth lottery” plays the most significant role in determining our place on the “economic ladder” 
(https://us3.campaign-archive.com/?u=30da440b4264260fc5f00ebc3&id=cf452a4d6b&e=91b8bc5e31)

Zusammengefasst von Olivia Schmid