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Snow Food


oder wie komme ich im Winter zu frischem Gemüse- ein Experiment

Aufwand: gering
Impact Umwelt: gering
Impact eigene Person: mittel bis groß
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Gärtnern aus Leidenschaft

Schon über 25 jahre bewirtschafte ich (Martina Schmid) meinen Gemüsegarten. Gelernt habe ich dies Art der Selbstversorgung von meiner Mutter, diese von ihrer Mutter und diese natürlich von der ihren und so weiter.

Also gute, ehrliche Gartentradition, all das Wissen und die kleinen Tricks weitergegeben an die nächste Generation. Übrigens funktioniert das mit dem Wissensweitergeben auch bei mir, meine Kinder sind nicht nur beim Vertilgen der Ernte dabei sondern versuchen sich selber im “Urban Gardening“ -zumindest gibt es frische Kräuter in Töpfen und eine Beet auf der Fensterbank ist im Entstehen.

Nun: die Tradition verlangte jedoch den Garten „abzuräumen“- spätestens im September / Oktober wird er eingewintert. Was darauf folgte war der jährliche Winter, lange Wochen der kulinarischen Einöde, außer man erwarb Frisches im Supermarkt.
Ich selbst war schon umweltfreundlicher, dachte ich zumindest, und kaufte vorzugsweise BIO-Gemüse aus Österreich, möglichst unverpackt. Und meist saisonal / regional, aus der BIO-Greisslerei.

Dennoch: entweder das Grün verschwand aus unserem Speiseplan, oder war nur konserviert vorhanden (eingefroren und eingelegt). Irgendwie unbefriedigend.
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Winter-Gärtnern

Und dann fiel mir im Winterurlaub ein Buch in die Hände, das vom Wintergärtnern berichtet, so eindrucksvoll und gut gemacht, als wäre das das einfachste und logischste auf der Welt. Den Garten ganzjährig zu bepflanzen und zu beernten. Trotz Kälte, Eis und Schnee und ohne beheitztem Glashaus sei es möglich, eine große Zahl verschiedener Gemüse und Salate im Hausgarten zu ziehen und es sei auch möglch damit „industriell“ also für die breitere Bevölkerung genügend Gemüse total ökölogisch zu produzieren.

Und damit hatte mich der Autor Wolfgang Palme („Ernte mich im Winter“, Löwenzahn- Verlag) am Haken, mein Ehrgeiz war angestachelt , das wollte ich auch versuchen.
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Die Ernte im Winter

Hier zeige ich Ihnen nun meine ersten Versuche im Wintergärtnern. Ich weiß, die Saison ist noch nicht vorbei, jetzt im Jänner, ABER: vor ein paar Tagen habe ich eine große Schüssel Salat zu den Gnocchi gemacht. Mit verschieden Salaten aus unserm Garten, ganz frisch geerntet. Köstlich- sehen sie selbst!
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Schritt für Schritt

  • Hochbeete in September / Oktober nicht einwintern, sondern nochmal mit Humus (am besten aus dem eigenen Kompost) vollfüllen und Gemüse pflanzen / ansäen.
  • Bis es tatsächlich gefriert, die Fenster offen lassen, nur bei sehr viel Regen schließen um Fäulnis zu vermeiden.
  • An und an nach Schnecken Ausschau halten und Unkraut entfernen, falls nötig. Schnecken gibt es tatsächich auch im Herbst / Winter, die letzten habe ich im Jänner vom Salat entfernt, aber gut, leben und leben lassen.
  • Das Wachstum geht ein wenig langsamer als im Sommer, aber das ist kein Problem.
  • Fenster zu bei Temperaturen um Null Grad Celsius, an milden Tagen lüften, ev. wässern oder nur reinregnen lassen.
  • Die große Ernte im Jänner.
  • Resumee

    Übrigens:  selbst meine Mutter, Gärtnerin der „alten“ Schule und dies schon beinahe seit 50 Jahren, ist nach anfänglicher Skepsis schwer beeindruckt und beinahe neidisch auf mein winterliches Grün. Sicher ist jedoch, dass auch sie es im nächsten Herbst versuchen wird,

    Literatur:
    Wolfgang Palme:  Ernte mich im Winter Einfach immer frisches Gemüse, säen, wachsen, glücklich sein. Löwenzahn-Verlag


    Infos zu Aufwand und Impact

    Aufwand
    Der Aufwand wird mit gering, mittel oder hoch eingestuft, je nachdem wie aufwändig das neue Verhalten ist. Zum Aufwand zählen die eigene Motivation, Überwindung oder auch finanzielle Kosten.
    Beispiele: Beim Wechsel von Kuhmilch auf Hafermilich ist der Aufwand gering. Beim Umstieg vom PKW auf Öffis ist der Aufwand im Allgemeinen mittel. Beim Verzicht auf das Zweitauto in der Familie ist der Aufwand für die meisten Menschen hoch.

    Impact Umwelt
    Der Impact (die Auswirkungen) auf die Umwelt ist bei Einzelmaßnahmen oftmals gering. Zum Beispiel ist die Umwelt-Auswirkung der Reduktion von tierischen Lebensmitteln bei einem einzelnen Menschen minimal. Der Umstieg von einem Verbrenner-PKW auf Öffis hat bereits einen deutlich größeren Impact für die Natur. Der Verzicht auf Flugreisen einen noch größeren Effekt.

    Bei diesen Beispielen erkennt man bereits, dass Verhaltensänderungen, die leicht umsetzbar sind, oftmals einen geringen Umwelt-Impact haben. Verhaltensänderungen, die schwer fallen, haben hingegen in der Regel einen großen Impact für die Umwelt.

    Ein weiterer Effekt ergibt sich jedoch aus der Summe der Einzelteile. Ein einzelner Mensch ist wie ein Tropfen im Ozean. Aber die Summe von vielen Hundert, Tausend oder gar Millionen Menschen ergibt eine enorme Wirkung. Aus der Vielzahl der einzelnen Tropfen wird dann ein ganzer Ozean!

    Impact eigene Person
    Zusätzlich zu den Auswirkungen von umweltbewußtem Verhalten auf die Natur ergeben sich häufig noch bedeutsame Effekte für die eigene Person. 

    Ein umweltfreundliches Verhalten führt im Allgemeinen zu gesteigertem Wohlbefinden, Lebensqualität, Zeit für sich, Gesundheit, Lebenszufriedenheit, Genuß, Inspiration, Kreativität, Produktivität, Work-Life-Balance und vielem mehr. Zudem macht es Spaß, hin und wieder die Komfortzone zu verlassen, neue Aktivitäten auszuprobieren und dem Leben eine neue Qualität zu geben. 
    Ein umweltbewußtes und nachhaltiges Leben ist auch ein erfülltes Leben!

    Wenn man diese Auswirkungen für die eigne Person betrachtet, dann sollte es das ureigenste Interesse sein, bei jeder Tätigkeit auch die Umwelt mitzudenken. 

    Weitere Infos unter:
    https://www.oekocoaching.at/verhaltensexperimente/verhaltensexperimente