von Norman Schmid - 24. Oktober 2021-

Radfahren im Winter


Umweltschutz und Wohlbefinden kombiniert!

Aufwand: gering bis mittel
Impact Umwelt: mittel
Imapct eigene Person: groß

Auf neuen Wegen

Dass Radfahren ins Büro eine gute Alternative zum PKW und auch den Öffis darstellt, hat sich spätestens seit Corona herumgesprochen. Während es jedoch im Sommer und an lauen Tagen im Frühling und Herbst für die meisten ein Genuß ist, mit dem Rad in die Arbeit zu fahren, ist dies im Herbst und Winter, wenn es kühler und rascher dunkel wird, eher ein Minderheitenprogramm.

Aber muss das so sein? Viele Menschen haben die Überzeugung in sich gespeichert, dass Radfahren nur etwas für warme Tage ist. Das das nicht so sein muss, zeigen die Menschen in Amsterdam und Kopenhagen schon seit jeher vor. Dort sind die Straßen mehr von RadfahrerInnen als von Autofahrern bevölkert – und das bei jedem Wetter!

Das führte mich, Norman Schmid dazu, bereits im Spätherbst 2020 auszutesten, wie es wäre, mit dem Rad ins Büro zu fahren, auch wenn es nur mehr 5-10 Grad Celsius Außentemperatur hat und wenn es bei der Heimfahrt bereits Nacht ist.

Dazu muß ich ausführen, dass ich leidenschaftlicher Radfahrer bin (Mountainbike und Rennrad) und für mich Radfahren bei fast jedem Wetter ein Genuß ist. Die Fahrt in das Büro war jedoch bisher etwas anderes, da ich ca. 10km außerhalb von St. Pölten in einem kleinen Dorf auf einem Hügel wohne und die Strecke über eine (nicht beleuchtete) Landstraße führt, die teilweise stärker von PKWs befahren ist. Somit eher ungünstigere Bedingungen, als auf einem gut beleuchteten Radweg in der Stadt. Aber wie heißt es so schön, tiefgreifende Entwicklungen macht man nur dann, wenn man sich aus der Komfortzone herausbewegt.

Damit ich mein Vorhaben gut umsetzen konnte, war zunächst ein Upgrade meiner Ausrüstung erforderlich, ein gutes Licht für das Mountainbike vorne (Sigma Aura 45 mit 50 Metern Leuchtweite: sehr empfehlenswert) und natürlich auch starke Rücklichter, damit die Autos einen gut sehen können. Entsprechende warme Kleidung hatte ich bereits.

An einem Donnerstag Ende November 2020 machte ich den ersten Test. Nach einem Webinar zum Thema „Die Psychologie der Nachhaltigkeit“ war ich so richtig motiviert, das nachhaltige Experiment umzusetzen und die Heimfahrt mit dem Bike anzutreten. Es war 20.00 Uhr, stockfinster und kaum mehr PKWs unterwegs. Zunächst ging es von unserem Bürogebäude einige Minuten durch die Siedlungen am Stadtrand, dann in die Finsternis der Landstraße. Mit dem neuen Fahrradlicht hatte ich eine ausgezeichnete Ausleuchtung. Der Lichtkegel erzeugte eine besondere Stimmung, als würde man durch einen Tunnel fahren. Die Wahrnehmung dieser Strecke, die ich seit vielen Jahren kenne, war deutlich anders und faszinierend. So ging es durch zwei Ortschaften, kleine Waldstücke und zwischen Wiesen und Feldern Richtung meines Heimatdorfes. Nach etwa 25 Minuten kam ich zuhause an, hoch zufrieden mit dem neuen Verhaltensexperiment.

Conclusio

Seit dem ersten Verhaltensexperiment bin ich ca. zweimal pro Woche die Strecke zwischen zu Hause und Büro mit dem Rad gefahren und konnte den Umweltschutz mit meinem Bewegungsprogramm und Hobby kombinieren.
Bei einer Fahrstrecke von 10km in eine Richtung ergibt dies 40km in der Woche und bei 45 Wochen (Urlaub und Fortbildungen berücksichtigt) erstaunliche 1800 km. Damit werden 444,6 kg CO2 pro Jahr reduziert und auf der Haben-Seite kommen noch Fitness und Wohlbefinden hinzu.

Insgesamt kann ich dadurch auch Zeit sparen, wird doch das Sportprogramm beim Weg in die Arbeit und nach Hause mit absolviert. Ein Gewinn für die Umwelt und ein Gewinn für mich!

verfasst von Norman Schmid

Infos zu Aufwand und Impact

Genauere Infos zu Aufwand und Impact Umwelt und Impact eigene Person finden Sie unter "Die Wirkung von Verhaltensexperimenten."