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Mit dem Rad zu Besuch bei Tante Ella


Familienbesuch mit Sport verbinden

Aufwand: gering
Impact Umwelt: mittel
Impact eigene Person: groß

Mit dem Rad statt mit dem Auto zum Familienbesuch

Besonders in den Zeiten der Lockdowns wurde uns allen bewusst, wie wichtig Sozialkontakte sind. Was das Salz in der Suppe ist, sind die Kontakte mit lieben Menschen für unsere Psyche. 

Die Familienbesuche zählen bei den meisten Menschen zu den zentralen Eckpfeilern der Wochenend-Aktivitäten. So bleibt man in Kontakt, tauscht sich über Neuigkeiten aus und spürt die familiäre Verbundenheit, die auch Sicherheit vermittelt. Unsere Freizeit ist jedoch begrenzt, wir haben auch andere Bedürfnisse, wie Lesen, Sport oder Kultur.

Man muss sich aber nicht immer nur für eines entscheiden. Beispielsweise lassen sich Familienbesuche sehr gut mit sportlichen Aktivitäten verknüpfen. So tut es einem selbst und der Umwelt gut, wenn man den Familienbesuch mit einer Radtour verbindet. Da die meisten Verwandten in einem überschaubaren Umkreis wohnen, ist dies oft mit moderatem Aufwand verbunden. Die Zeit, die man sonst im Auto sitzt, kann man an der frischen Luft mit Bewegung viel besser verbinden.

Mit dem Rad zu Besuch bei Tante Ella

Meine Großtante Ella ist sensationelle 94 Jahre alt, zwar mit körperlichen Einschränkungen, aber noch bei bester geistiger Gesundheit. Mit der Unterstützung von mobiler Pflege wohnt sie auch noch immer in ihrer eigenen Wohnung. Von meinem Wohnort in der Nähe von St. Pölten ist sie ca. 30km im Traisental entfernt. Mit dem Auto sind das 30min Fahrtzeit. Mit dem Mountainbike je nach Route 70-90 min entweder entlang des malerischen Traisental-Radweges oder über die Berge, was streckenmäßig kürzer, aber dafür etwas sportlicher ist. 

Da meine Frau und ich am Wochenende gerne Mountainbike-Touren von zu Hause aus durchführen - wir haben den Vorteil, dass wir am Rande des Wienderwaldes wohnen - bieten sich die Besuche bei Tante Ella mit dem Rad an. So können wir zwei Bedürfnisse gemeinsam befriedigen, den Sport und den Kontakt mit der Tante. Beim Plaudern bei Kaffee und Kuchen können wir uns außerdem wieder für die Rückfahrt stärken. 

Wenn man den Zeitunterschied betrachtet, so wird deutlich, dass es eigentlich kein Zeitverlust, sondern ein Zeitgewinn ist. Während mit dem Auto eine Strecke 30min in Anspruch nimmt, ist das beim Radfahren 70-90min (kürzere Strecke durch Radweg!). Die Zeit, die mit dem Auto sitzend und wenig nutzvoll verbracht wird, wird beim Radfahren mit dem Genuß der Bewegung verbracht. In Summe ergibt sich ca. ein Sport-Training von knapp 3 Stunden. Eine Zeit, in der die Gedanken zur Ruhe kommen können, die Natur genossen werden kann und der Körper intensiv gespürt wird. Zudem wird Null CO2 ausgestoßen, kein Lärm verursacht und man kommt mitunter auch in Kontakt mit anderen Personen.

Außerdem machen wir dem Besuch unserer Tante Ella eine Freude und mit den anregenden und lustigen Gesprächen auch uns selbst!

Conclusio

Überlegen Sie selbst, welche Familienbesuche Sie mit dem Rad (oder E-Bike) oder sogar zu Fuß zurücklegen können. Ist tatsächlich immer das Auto erforderlich oder ist es vielleicht zum Vorteil für das eigene Wohlbefinden, langsamer und umweltfreundlicher unterwegs zu sein?

verfasst von Norman Schmid

Infos zu Aufwand und Impact

Genauere Infos zu Aufwand und Impact Umwelt und Impact eigene Person finden Sie unter "Die Wirkung von Verhaltensexperimenten."