von Norman Schmid - 25. November 2025-

Mit dem E-Auto zum Nordkap


umweltfreundlich zum nördlichsten Punkt Europas

Einleitung

Mit dem E-Auto zum Nordkap und retour. Wie geht das? Gibt es genügend Ladesäulen oder muss man mit Angstschweiß auf der Stirn dem nächsten Charger entgegenzittern? Und funktioniert die Ladekarte in den verschiedenen Ländern? Welche Erfahrungen wir bei unserer Reise im Sommer 2025 gemacht haben, werden wir in diesem Blog beschreiben. Vorweggenommen (Spoiler-Alarm!) hat alles Bestens funktioniert, bis auf kleine Hopplas, die wir in der Rubrik Verhaltensexperimente berichten. Ruhig und emissionsfrei dahingleiten hat eine ganz besondere Qualität, die zur Ruhe und Weite Skandinaviens perfekt passt. Zudem ist man auch noch relativ klimafreundlich unterwegs. Noch umweltbewusster geht es nur mit dem Rad. Vielleicht das nächste Mal :-)
Die Tour-Daten-{c_qs_statement_image_title_plain} Zoom

Die Tour-Daten

  • 25 Tage, 6873 km
  • Auto Skoda Enyaq iV60, Batterie 60 kWh, Schnelladen bis 125 kWh (meistens zwischen 75-100 kWh, je nach Ladestand)
  • 8 Länder: Österreich, Tschechien, Polen, Schweden, Finnland, Norwegen, Dänemark, Deutschland
  • 3 Fähren: Nachtfähre von Polen nach Schweden, Nachtfähre von Oslo nach Kopenhagen, kleine Fähre von Dänemark nach Deutschland.
  • 36x Laden (davon 15x am Abend bei Quartier, 21x unterwegs), Dauer 10 bis 40 min, Durchschnitt 20 min; Lademenge durchschnittlich 28 kWh
  • Gesamt-Lademenge: 1012 kWh
  • Verbrauch zwischen 14-18 kWh/100 km, überwiegend 15-16 kWh/100 km
  • Letzte Fahrt Rostock – St. Pölten mit einem sensationellen Verbrauch von 16.0 kWh/100 km! Strecke mit 817 km, durchschnittliche Geschwindigkeit 80 km/h (da ab Tschechien viel Landstraße), Reine Fahrtzeit 10:16 Std., Zwei Ladestopps zu je 20min.
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Das Nordkap und Skandinavien-Rundreise

Mitte Juni 2025 starteten wir – Martina und Norman Schmid - in St. Pölten mit unserem Skoda Enyaq 60 iV, vollbepackt mit Camping- und Bergsport-Ausrüstung und zwei Fahrrädern auf dem Heckträger. Wir hatten knapp vier Wochen für unseren Trip eingeplant. Die Route führte uns über Tschechien und Polen nach Danzig, von dort mit der Nacht-Fähre nach Nynäshamn in Schweden (südlich von Stockholm), weiter entlang des Bottnischen Meerbusens, kurz durch Finnland, dann nach Norwegen bis zum Nordkap. Die Route zurück ging entlang der norwegischen Küste, nach Tromso und Narvik über die Lofoten, nach Trondheim, über den Galdhopiggen-Nationalpark nach Oslo. Von dort mit der Nacht-Fähre nach Kopenhagen, durch Dänemark und nochmals mit der Fähre von Gedser nach Rostock, und zum Abschluss durch Deutschland und Tschechien nach Hause.

Die Etappen auf dem Weg zum Nordkap
Die erste Etappe mit zwei Tagen über Tschechien und Polen nach Gdansk (Danzig) ging zügig voran, mit einer Übernachtung in Piotrkow-Trybunalski, im oberen Drittel von Polen, wobei wir unverhofft zu einem tollen Stadtfest mir Rockmusik zurechtkamen. Auf dieser Etappe hatten wir 3 Ladestopps, ca. alle 250 km, alle mit einfacher Bedienung mit der Ladekarte und ohne Wartezeit. Da wir die günstigsten Ladesäulen (für uns Ionity) nutzen wollten, war der erste Ladestopp bei einem Akkustand von 58%, die weiteren bei 14 bis 30% Akku.
Am nächsten Morgen ging es weiter nach Gdansk (Danzig) mit 2x laden. In Gdansk nutzen wir den Nachmittag für einen feinen Stadtbummel in der sehr sehenswerten Innenstadt, die wir bereits aus dem Polen-Urlaub vor einem Jahr kannten. Parallel nutzten wir eine Ladesäule in der Nähe der Innenstadt um von 51 auf 80% zu laden. Dann ging es auf die Fähre.

Am nächsten Morgen kamen wir in Nynäshamn, den Fährhafen von Stockholm, an mit sehr sehenswerter Fahrt durch die schwedische Schärenküste. Weiter ging es über die Schnellstraße im Landesinneren und teilweise entlang der Küste bis Uppsala, das sich für einen Ladestopp anbot. Mit den Fahrrädern erkundeten wir für ca. 2 Stunden die Stadt, mit historischem Altstadtkern und der Festungsanlage mit schönem Ausblick über die Stadt. Da wir genügend Zeit hatten, luden wir von 30% auf 100%, was etwas länger dauerte (50 min), aber zeitlich ohne Bedeutung war. Wenn man im optimalen Ladefenster zwischen 20 bis 80% bleibt, dauert der Ladevorgang bei Schnellladesäulen ca. 25 bis 35 Minuten. Ab 80% reduziert sich die Lade-Geschwindigkeit deutlich, damit der Akku geschont wird.

In weiterer Folge versuchten wir, möglichst viele Kilometer pro Tag zurückzulegen, um zügig in den hohen Norden zu kommen. Dabei hatten wir an jedem Tag durch die Ladestopps zwei- bis dreimal die Gelegenheit zu kleinen Stadttouren, kleinen Wanderungen oder entspannten Stopps mit Mittagsschläfchen auf dem Weg.
Einmal versuchten wir, schlauer zu sein, als das eingebaute Navigationssystem, das uns bisher bestens zu den Ladesäulen lotste. Wir waren sicher, dass wir einen Ladestopp überspringen konnten und ignorierten die Warnhinweise „Möglicherweise reicht der Akku nicht aus, um zum nächsten geplanten Ladestopp zu gelangen“ (mit sehr freundlicher Computerstimme), zitterten dann der nächsten Ladesäule entgegen und kamen mit 5% Rest-Akku an. Das ist weit entfernt von der Komfortzone, und genau deshalb ein wertvoller Lerneffekt. Besser bei 20% Akkuzustand wieder aufladen, wie es auch von der eingebauten App vorgeschlagen wird. Artificial intelligence at its best!

Besonders reizvoll waren nicht geplante Besonderheiten, wie das Swiss Café in Muonio, Finnland, knapp hinter der schwedischen Grenze, mit traditioneller schweizerischer Einrichtung und feinster Patisserie – und das in einem Ort mit wenigen tausend Einwohnern mitten in den Wäldern Finnlands!

Die Überquerung des nördlichen Polarkreises war bei der Hinfahrt über Schweden und Finnland unspektakulär, anders als bei der Rückfahrt in Norwegen, wo ein spezielles Besucherzentrum nicht zu übersehen ist. Ab 66° Nord wird tatsächlich auch die Landschaft ganz anders, deutlich karger, kaum mehr Bäume, unendliche Sicht über die Hochebenen und zahllose Seen. Und wie sieht es mit der Lade-Infrastruktur im Nirgendwo aus? Überhaupt kein Problem, spätestens alle 50 km gibt es Lademöglichkeiten mit zumindest 11 kWh. Schnellladesäulen in maximal 100 km Abstand. Häufig gibt es Schnellade-Hotspots mit 6-8 Ionity-Ladesäulen und daneben mehrere Tesla-Ladesäulen oder andere Anbieter.

Nach knapp einer Woche erreichten wir unser erstes richtiges Zwischenziel, Alta, die größte Stadt im hohen Norden, mit einem herben Charme. Hier verweilten wir für drei Nächte und unternahmen ausgedehnte Mountainbike-Touren in das Hochland, mit teilweise deutlichen Schneeresten Ende Juni! Auch Wanderungen an den Fjorden und der Besuch des Alta Museums mit World Heritage Rock Art Centre (jungsteinzeitliche und bronzezeitliche Felszeichnungen) war Pflicht.

Dann ging es in an einem Tag zum Nordkap, mit einem Zwischenstopp in Honningsvåg, mit den bekannten Sherpatreppen Nordkapptrappa auf den Storfjelett, einer sehenswerten kleinen Wanderung mit beeindruckendem Blick über das Nordmeer. In der Zwischenzeit luden wir das Auto an einer Schnelladesäule (33 bis 100% in 40 Minuten). Die letzten 10-15% wird deutlich langsamer geladen, um den Akku zuschonen. Zeitlich war das für uns kein Problem, da wir für die Wanderung länger Zeit benötigten.

Das Nordkap selbst befindet sich auf einer Insel, erreichbar über einen Unterwassertunnel, früher mit einer Fähre. Das erste Mal ist es ein mulmiges Gefühl, unter Wasser mit dem Auto unterwegs zu sein, im Laufe einer Norwegen-Reise gewöhnt man sich jedoch daran. Obwohl das Nordkap geographisch nicht der nördlichste Punkt von Europa ist (dieser ist etwas westlich), ist es der Spektakulärste, da dieser an einer Steilküste thront, 300 m darunter das Meer und unendlich weite Sicht in Richtung Nordpol.
Wir erreichten das Nordkap bei erfreulicherweise guten Sichtverhältnissen, zwar bewölkt und stürmisch, aber ohne Regen. Das Besucherzentrum hat eine große Panoramaverglasung und lädt zu einem kleinen Imbiss ein. Insgesamt zwar ziemlich touristisch, aber angenehm zum Aufwärmen. Für Camper gibt es einen großen Parkplatz auch zum Übernachten.

Wir waren jedoch mit dem Zelt unterwegs und wählten den nördlichsten Campingplatz von Europa in Skarsvåg. Außer uns waren alle anderen Camper in Hütten, das hätte uns zu denken geben sollen! Unser Zelt platzierten wir im Windschatten hinter dem Rezeptionshäuschen, was das Flattern des Überzeltes leicht reduzierte. Dennoch ein sportliches Unterfangen bei 8° Außentemperatur (wind-chill Faktor deutlich kälter), mit unseren dicken Schlafsäcken und „Schlafhauben“ aber kein Problem :-). Um 22:00 Uhr unternahmen wir noch eine kleine Wanderung in der Mitternachtssonne und „genossen“ ein kurzes Eisbad im Nordmeer mit Blick zum Nordkapp-Felsen. Ein unvergessliches Erlebnis!

Am nächsten Tag und erstaunlich gutem Schlaf, machten wir uns auf den Weg in den (vielleicht warmen) Süden. Etwas später erfuhren wir, dass der Juni dieses Jahr ungewöhnlich kalt war. Man konnte es auch an den ausgedehnten Schneefeldern sehen, die immer dann zu sehen waren, wenn man sich im Landesinneren auf ca. 300 m Seehöhe befand. Eine Woche nach unserer Rückkehr sollte es dann bis zu 30° haben!
Wie kann man das positiv bewerten? Weniger Touristen, keine Gelsenplage und ein guter Test, wie gut ein E-Auto bei kalten Temperaturen funktioniert. Alles nur eine Frage der Perspektive.

Die Rückfahrt – auf zu den nächsten Highlights!
Auf dem Weg in den Süden wählten wir die Route durch Norwegen, entlang der Küste. In schier endlosen Kurven schlängelte sich die Straße entlang, ein Fjord schöner als der andere, und unberührte Landschaft soweit das Auge reicht. In Tromso, der größten Stadt im hohen Norden, machten wir einen Stopp für drei Tage. Hier konnten wir das Stadt- und Kulturleben auskosten und ausgedehnte Mountainbike-Touren durchführen. Aufgrund der Schneelage aber nur bis ca. 300 m Seehöhe. Es wären sogar noch Skitouren möglich gewesen.
Als nächstes Highlight hatten wir die Lofoten geplant. Wir waren gespannt, ob die bekannten Fotos mit der Realität mithalten können. Was sagt der Faktencheck? Die Realität ist noch umwerfender! Schroffe Berge, die steil zum Meer abfallen, zahllose kleine Inseln, malerische Städtchen und sogar Sandstrände, die zum Surfen einladen (mit Neoprenanzug). Naturschönheiten par excellence! Und dazwischen super nette Cafés die so richtig zum Entspannen einladen. Auch hier war das Ladenetz vollkommen ausreichend. Nur einmal gab es Probleme mit der Verbindung, bei der nächsten Ladesäule in der Nähe hat es wieder geklappt.

Nach der Durchquerung der Lofoten-Inselkette ging es mit der Fähre zu Festland nach Bodo und dann gleich weiter in den Süden, vorbei an eindrucksvollen Wasserfällen, über kleine Pässe und entlang von Fjorden. In Trondheim, der drittgrößten Kommune von Norwegen, gab es wieder einen Wechsel zum Kulturleben mit Besichtigung des eindrucksvollen Nidarosdomes und der Festung. Auch hier nutzten wir die Zeiten der Besichtigungen für das Laden des Enyaq.

Dann war es wieder Zeit für Landschaftsfeeling bei der Durchquerung des Galdhoppigen-Nationalparks. Da das Wetter suboptimal war, reichte es nur für kleine Touren, dafür aber eine spektakuläre Überquerung verschiedener Pässe bis in eine Höhe von 1400 m. Bei 3° Außentemperatur beinahe Schneefall wären die Winterreifen eine gute Idee gewesen. Eine fast perfekte Winterlandschaft – im Juli! Da wir die Anstiege unterschätzt hatten, war der Akku bei Fahrtbeginn nur zu 60% aufgeladen, was wieder einmal für etwas Nervenkitzel gesorgt hat. Immerhin kamen wir am zweiten Pass mit 10% Akkuleistung an. Nach der Bergabfahrt mit Rekuperation waren es wieder 20% Akku.

Weiter ging es nach Oslo und nach einer Stadtbesichtigung – sehr sehenswert die Oper, der Hafen mit schwimmenden Saunas sowie die Museumsinsel. Mit der Nachtfähre fuhren wie bei günstigen Seeverhältnissen nach Kopenhagen, machten dort noch eine kurze, sehr sehenswerte, Besichtigung von Copenhill, einer modernen Müllverbrennungsanlage, die gleichzeitig als Ski-Arena und Kletterwand dient. Außerdem mit einem perfekten Überblick über die Stadt, das Meer und die Offshore-Windparks.

Nach kurzer Fahrt ging es mit einer weiteren Fähre von Gedser nach Rostock. Etwas weiter südlich das letzte Mal campen. An unserem Reise-Abschlusstag hatten wir einen Husaren-Ritt vor uns: über 817 km quer durch Deutschland und Tschechien nach Hause. Wir waren 10 Stunden im Auto und hatten natürlich auch drei Ladestopps. Der erste Ladestopp zum Frühstück, der zweite zum Mittagessen und dann noch einmal für einen Kaffee. Alles sehr unkompliziert und mit geeigneten Podcasts auch einigermaßen kurzweilig. Dazu sehr empfehlenswert: Peters Pop-Storys vom Radiosender 80s 80s!
Und ein sensationeller Durchschnittsverbrauch von 16 kWh pro 100 km, obwohl wir Großteils auf Autobahnen unterwegs waren!

Insgesamt eine großartiger Roadtrip mit eindrucksvollen Landschaften, bezaubernden Städten und sehr freundlichen Menschen.
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Ladekarte und Laden

Für das Laden haben wir die Elli Ladekarte organisiert, mit einem weitreichenden Ladenetz in ganz Europa und vor allem relativ günstigen Schnelllademöglichkeiten bei Ionity-Ladesäulen. Ionity ist ein Joint Venture von großen Autoherstellern und Investoren, gefördert durch ein EU-Projekt. Diese Ladekarte war für uns erste Wahl, da die Ionity-Ladesäulen mit Ökostrom betrieben werden. Die Ladetarife hängen vom Abo ab. Wir verwendeten das Abo Ionity Motion mit monatlichen Kosten von 4,99 EUR und Preisen pro kWh zwischen EUR 0,49 und 0,89, bei Ionity Schnell-Ladesäulen 0,49 EUR pro kWh, was ein fairer Tarif ist (Stand Sommer 2025).
Das Laden hat mit dieser Ladekarte nahezug problemlos funktioniert, nur einmal (von 36 mal) wurde die Karte nicht erkannt, dafür bei einer Ladesäule ganz in der Nähe. Sofern die Ladesäule frei ist (was fast immer der Fall war), muss man nur einstecken, die Ladekarte scannen und der Ladevorgang startet. Nach der Ladung mit der eingestellten Lademenge (z.B. 80% wenn man danach am Ort bleibt oder bis 90-100%, wenn man gleich weiterfährt) stoppt der Ladevorgang automatisch. Die Abbuchung erfolgt vom hinterlegten Konto, mit einer ausführlichen Übersicht pro Monat.
Wie klimafreundlich war die Reise?-{c_qs_statement_image_title_plain} Zoom

Wie klimafreundlich war die Reise?

Die Reise für zwei Personen mit dem E-Auto und den Fähren (3 Fähren insgesamt) verursachte an direkten Emissionen 0,08 Tonnen CO2e, indirekten Emissionen (Produktion Fahrzeug, Ladeinfrastruktur) 0,89 Tonnen und Gesamt-Emissionen von 0,97 Tonnen CO2e. Für eine Person somit nur 0,04 Tonnen direkte Emissionen und 0,49 Tonnen CO2e als Gesamtemissionen.
Im Vergleich mit einem Benzin-PKW wird ein Zehntel an direkten Emissionen verursacht, und diese auch nur durch die Fährfahrten. Ohne Fähren sind keine Emissionen vorhanden. Bei den Gesamtemissionen (mit Herstellung, etc.) wird weniger als die Hälfte an Treibhausgasen emittiert.
Der Vergleich zu einer Flugreise nach Honingsvag, zum nördlichsten Flughafen von Norwegen, ca. 34 km vom Nordkap entfernt, ist noch eindrucksvoller. Mit dem Flug werden für zwei Personen fast viermal so viele Treibhausgase emittiert. Dabei sind die anderen Zwischenstopps der Reise noch nicht berücksichtigt.
Wie wurde die Berechnung der Treibhausgase durchgeführt?-{c_qs_statement_image_title_plain} Zoom

Wie wurde die Berechnung der Treibhausgase durchgeführt?

Zwei Personen und PKW (Verbrenner oder Benziner) sowie Fähren.
Berechnung direkte und indirekte CO2e-Emissionen (CO2 Äquivalente): Umweltbundesamt Österreich.

Direkte Emissionen: durch Verbrennung des Treibstoffes verursacht (ist bei E-Auto = 0), Emissionsfaktoren der verschiedenen Länder je nach Strommix (erneuerbare Energie in Norwegen 98%, Schweden 90%) bzw. in Bezug auf die Ladesäulen (z.B. Ionity 100% Ökostrom).

Indirekte Emissionen: durch die Vorkette verursachte Treibhausgase, wie Herstellung des PKW, der Batterie, etc., sowie Emissionen durch Energiebereitstellung (Ladesäulen, Benzin-Herstellung).

Emissionen der Fähren: Fraunhofer-Institut, CE Delft WtW-Faktoren.
Emissionen eines Fluges: Fraunhofer-Institut, CE Delft WtW-Faktoren.

Wie sind die Kosten für das Laden?

Bei den Ladekosten waren mit Stand Sommer 2025 Kosten für das Schnell-Laden für 0,49 EUR pro kWh bei Ionity Ladesäulen vorhanden, bei den 11 kWh Ladesäulen deutlich günstiger.

Für die Berechung haben wir die konkreten Daten von unserer Reise zugrunde gelegt, vereinfacht nur für Schnelle-Ladesäulen von Ionity. Für den Benzin-Vergleich wurde ein Mischpreis von 1,80 EUR angenommen (Norwegen 1,95 EUR, Deutschland 1,77 EUR, Polen 1,62 EUR Schweden 1,50 EUR).
  • E-Auto: Verbrauch 16 kWh / 100 km, Strompreis 0,49 €/kWh
    → Kosten = 16 kWh * 0,49 €/kWh = 7,84 €/100 km
  • Benziner: Verbrauch: 7 l / 100 km, Preis: 1,80 €/l
    → Kosten = 7 liter × 1,80 = 12,60 €/100 km
  • Benziner: 12,60 €/100 km
  • E-Auto: 7,84 €/100 km
    → E-Auto spart: 4,76 €/100 km
Ergebnis:
Das E-Auto kostet pro 100 km rund 4,76 € weniger als der Benziner bei diesen Werten — das sind etwa 30 % günstigere Betriebskosten.
Bei der Gesamtstrecke von 6873 km ergibt sich eine Ersparnis mit dem E-Auto von 327,00 EUR im Vergleich zum Benziner.
Conclusio-{c_qs_statement_image_title_plain} Zoom

Conclusio

Das E-Auto ist bereits heute für lange Urlaubsfahrten, auch in den hohen Norden, bestens geeignet. Die Ladeinfrastruktur ist sowohl in den skandinavischen Ländern, als auch in Tschechien und Polen vollkommen ausreichend. Das Laden mit entsprechenden Ladekarten einfach und preislich in Ordnung. Im Vergleich zum Benziner ergab sich eine Ersparnis von 327,00 EUR.
Der Vergleich der Treibhausgas-Emissionen (CO2-Äquivalente) ergibt deutlich geringere Emissionen beim E-Auto im Vergleich zu einem Benziner (die Hälfte) und dem Flugzeug (fast ein Viertel). Berechnet mit allen direkten und indirekten Emissionen. Somit steht relativ klimafreundlichen Urlauben mit dem E-Auto nichts mehr im Wege!
Wie bei allen Reisen und privaten und beruflichen Aktivitäten gilt aber weiter die Empfehlung, auf Klima und Umwelt zu achten und den ökologischen Fußabdruck möglichst gering zu halten.

Hinweis:
Dieser Artikel und die Fahrt wurden privat finanziert. Es gibt keine Interessenskonflikte.

Verfasst von Norman Schmid